Was ist ein glückliches Leben für dich? Für jeden Menschen kann es etwas anderes sein, aber es gibt einige gemeinsame Aspekte, die uns alle erfüllter machen können. Positive Psychologie, Flourishing und aktuelle Ergebnisse der Glücksforschung können uns dabei helfen, unser Glück und unser Wohlbefinden zu steigern.
Inhaltsverzeichnis
Was ist die Positive Psycholgie?
Die Positive Psychologie beschäftigt sich mit dem Studium dessen, was Menschen glücklich und erfüllt macht. Sie geht über die traditionelle Psychologie hinaus, die sich hauptsächlich mit der Behandlung von psychischen Problemen und Störungen befasst. Stattdessen konzentriert sich die Positive Psychologie darauf, wie Menschen ihr volles Potenzial erreichen und ein erfülltes Leben führen können.
Ein Zitat von Martin Seligman:
„Positive Psychologie ist der Teil der Psychologie, der sich mit Stärken und Tugenden beschäftigt, anstatt mit Schwächen und Defiziten. Es geht darum, das Beste aus dem Menschen herauszuholen, anstatt darum, das Schlechte zu reparieren.“
Martin Seligman, Begründer
Eines der Konzepte innerhalb der Positive Psychologie ist das „Flourishing“, und das PERMA-Modell die beschreiben, wie Menschen sich sowohl emotional als auch körperlich und sozial gut fühlen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen können. Um zu „flourishen“, brauchen wir nicht nur psychische Gesundheit, also Abwesenheit von psychischen Problemen, sondern eben auch die Anwesenheit von positiven Eigenschaften und Erfahrungen. Dazu zählen Aspekte wie Selbstakzeptanz, Sinn, positive Beziehungen sowie die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern.
Die Positive Psychologie beinhaltet verschiedene Interventionen und Techniken, um das Wohlbefinden zu fördern. Dazu gehören Aktivitäten wie das Führen von Dankbarkeitstagebüchern, das Trainieren von Achtsamkeit, das Entwickeln von Stärken und das Pflegen von sozialen Beziehungen. Ziel ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, ihr Wohlbefinden zu steigern und ein erfülltes Leben zu führen.
Die 5 Säulen des Glücks:
das PERMA-Modell
Das PERMA-Modell, entwickelt von Martin Seligman, ist ein Konzept der Positive Psychologie, das die fünf wichtigsten Faktoren des menschlichen Wohlbefindens identifiziert:
- P: Positive Emotionen
- E: Engagement
- R: Relationships (Beziehungen)
- M: Meaning (Sinn)
- A: Accomplishment (Zielerreichung)
Es ist ein Modell, das auf der Erfahrung und Überlegungen von Seligman basiert und hat sich als nützliches Konzept in der Positiven Psychologie erwiesen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das PERMA-Modell nicht auf wissenschaftlichen Untersuchungen basiert. Allerdings sind alle fünf Faktoren durch wissenschaftliche Forschung bestätigt worden.
Inzwischen hat Seligman das Modell erweitert und es wird teilweise schon von PERMA-V gesprochen, das V steht für Vitalität. Dies reflektiert die Tatsache, dass auch die Positiven Psychologen erkannt haben, dass der Körper eine wichtige Rolle für ein glückliches Leben spielt und das Thema Positive Gesundheit zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Im Arbeitskontext wird das PERMA-Modell oft um weitere Elemente erweitert, um das Wohlbefinden besser abzubilden. Dazu gehören Körperliche Gesundheit, ein wachstumsorientiertes, optimistisches Mindset, das Umfeld und die Umwelt sowie finanzielle Sicherheit. Diese Aspekte tragen dazu bei, das Wohlbefinden und die Zufriedenheit im Berufsleben zu steigern und eine ausgeglichenere Work-Life-Balance zu erreichen.
Das PERMA-Modell unterstützt uns, unser Wohlbefinden und Glück durch die Verbesserung dieser fünf Aspekte zu steigern. Indem wir uns auf die Steigerung der positiven Emotionen, die Erfüllung durch Engagement, die Stärkung von Beziehungen, den Sinn des Lebens und den Erfolg konzentrieren, können wir unser Wohlbefinden und unser Glück verbessern.
Die sechs Tugenden
Charakterstärken & Persönlichkeit
Neben dem PERMA-Modell spielt die Identifizierung von Charakterstärken und Tugenden eine wichtige Rolle in der positiven Psychologie. Martin Seligman und Christopher Peterson haben sechs solcher Tugenden identifiziert, die jeweils mit bestimmten Charakterstärken in Verbindung stehen. Die Frage, die sich die Forscher hierbei stellen, ist, ob es bestimmte Charaktereigenschaften gibt, die besonders dazu beitragen, das Glücksempfinden zu steigern. Ein Beispiel hierfür wäre die Annahme, dass extravertierte Menschen glücklicher sind als Introvertierte. In der Positiven Psychologie geht es jedoch darum, die individuellen Stärken hervorzuheben und auf diese Weise mehr positive Emotionen zu erzeugen, anstatt die Persönlichkeit zu verändern.
Wenn ich mir die Welt ansehe, bin ich pessimistisch. Aber wenn ich mir die Menschen ansehe, bin ich optimistisch.
Carl Rogers
Das Konzept der 24 Charaktereigenschaften, aufgeteilt in sechs grundlegende Tugenden, basiert auf der Untersuchung der Weisheitsliteratur aus verschiedenen Kulturen und Zeiten, da die Charaktereigenschaften allgemeingültig und unabhängig von Kultur oder Zeit sein sollten.
- Weisheit und Wissen: Charakterstärken wie Kreativität, kritisches Denken und Wissensdurst fallen in diese Kategorie.
- Mut: Hier gehören Charakterstärken wie Tapferkeit, Durchhaltevermögen und Integrität dazu.
- Menschlichkeit: Dazu gehören Charakterstärken wie Liebe, Mitgefühl und Güte.
- Gerechtigkeit: Dazu gehören Charakterstärken wie Zivilcourage, Fairness und Verantwortungsbewusstsein.
- Selbstregulation: Hier gehören Charakterstärken wie Selbstdisziplin, Selbstbeherrschung und Selbstachtung.
- Transzendenz: Dazu gehören Charakterstärken wie Hoffnung, Glaube und Spiritualität.
Die positiven Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die diese Tugenden und Charakterstärken in ihrem Leben ausleben, ein höheres Glücksniveau haben und zufriedener mit ihrem Leben sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Mensch unterschiedliche Stärken und Tugenden hat und es keine „perfekte“ Ausprägung der sechs Tugenden gibt.
Glücksforschung
Aktuelle Ergebnisse
Die Glücksforschung ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich mit dem Verständnis von Glück, Zufriedenheit und Wohlbefinden befasst. Es untersucht Faktoren, die zu einem erfüllten Leben beitragen, sowie die Entstehung und Aufrechterhaltung von positiven Emotionen und die Verhinderung von negativen Emotionen.
Aktuelle Ergebnisse der Glücksforschung zeigen, dass es bestimmte Faktoren gibt, die uns glücklicher machen, wie zum Beispiel positive Beziehungen, Dankbarkeit und eine erfüllende Arbeit. Es gibt auch bestimmte Aktivitäten, die dazu beitragen können, unsere Glücksgefühle zu steigern. Dazu zählen Sport treiben, Musik hören oder sich in der Natur aufhalten. Hier findest du dazu ein paar konkrete Ergebnisse:
- Positive Beziehungen: Eine Studie von der University of California, Berkeley, hat gezeigt, dass Menschen, die starke soziale Unterstützung haben, ein höheres Glücksniveau haben als diejenigen, die weniger sozial unterstützt sind. (1)
- Dankbarkeit: Eine Studie von der University of California, Los Angeles veranschaulichte, dass Menschen, die regelmäßig Dankbarkeit ausdrücken, ein höheres Glücksniveau haben als diejenigen, die das nicht tun. (2)
- Erfüllende Arbeit: Eine Studie der Universität Zürich belegte, dass Menschen, die eine erfüllende Arbeit haben, ein höheres Glücksniveau haben als diejenigen, die unzufrieden mit ihrer Arbeit sind. (3)
- Sport treiben: Eine Studie von der University of Bristol brachte hervor, dass regelmäßige körperliche Aktivität das Glück erhöht und das Risiko für Depressionen verringert. (4)
- „Flow-Erfahrungen“: Eine Studie von der University of Chicago besagte, dass Menschen, die häufig „Flow-Erfahrungen“ haben, ein höheres Glücksniveau haben als diejenigen, die das seltener erleben. (5)
Ein wichtiges Konzept in der Glücksforschung ist das Konzept der „Flow-Erfahrung“. Dies beschreibt den Zustand, in dem wir uns vollständig in eine Tätigkeit vertiefen und das Gefühl haben, die Zeit zu vergessen. Das kann bei vielen Aktivitäten auftreten, von kreativen Projekten bis hin zu sportlichen Herausforderungen. Menschen, die häufig „Flow-Erfahrungen“ spüren, berichten in der Regel von höherem Glück und Wohlbefinden.
Wie du dein Glück & Wohlbefinden steigern kannst
Wie kannst du die Konzepte der Positive Psychologie, Flourishing und aktuelle Ergebnisse der Glücksforschung in deinem eigenen Leben anwenden? Hier sind einige Tipps:
- Pflege positive Beziehungen: Investiere Zeit und Energie in deine Beziehungen zu Familie, Freunden und Kollegen. Positive soziale Unterstützung ist ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden.
- Halte dich dankbar: Mach dir jeden Tag bewusst, wofür du dankbar bist. Du kannst das in einem Dankbarkeitsjournal festhalten oder es beim Abendessen mit deiner Familie teilen.
- Erfülle deine Arbeit: Suche nach Möglichkeiten, um deine Arbeit erfüllender zu gestalten und deine Stärken und Interessen einzubringen.
- Beweg dich: Regelmäßige Bewegung trägt dazu bei, deine körperliche und mentale Gesundheit zu verbessern.
- Verbringe Zeit in der Natur: Verbringe Zeit draußen, um dich von Stress zu erholen und deine Sinne zu erfrischen.
- Finde Aktivitäten, die dich in den „Flow“ bringen: Suche nach Aktivitäten, die dich vollständig absorbieren und dir das Gefühl geben, die Zeit vergessen zu haben.
- Entwickle deine Selbstakzeptanz: Arbeite daran, dich selbst so zu akzeptieren, wie du bist, anstatt dich mit anderen zu vergleichen.
- Definiere deinen Sinn des Lebens: Überlege dir, was für dich wichtig ist und was du erreichen möchtest, und arbeite daran, diese Ziele zu erreichen.
- Lerne, Herausforderungen zu meistern: Arbeite daran, Probleme und Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen, anstatt vor ihnen davonzulaufen.
- Praktiziere Selbstfürsorge: Nimm dir Zeit für dich selbst, um dich zu erholen und dich gut um dich selbst zu kümmern.
Life Coaching
Wenn du bereit bist, tiefer in deine Gedanken und Gefühle einzutauchen und Veränderungen in deinem Leben herbeizuführen, dann ist Life Coaching genau das Richtige für dich!
Als zertifizierte Life Coach stehe ich dir zur Seite und unterstütze dich dabei, deine tief verankerten Überzeugungen zu erkennen und zu transformieren, damit du ein erfüllteres Leben in Freude führen kannst.
Anwendungsfelder der Positiven Psychologie
Die Positive Psychologie hat viele Anwendungsfelder, einige davon sind:
- Persönliche Entwicklung: Positive Psychologie bietet viele Methoden und Strategien, um das eigene Wohlbefinden und Glück zu steigern. Dazu gehört das Identifizieren und Nutzen von Stärken und Tugenden, die Entwicklung von positiven Beziehungen, die Steigerung von Engagement und Flow-Erleben und die Suche nach Sinn und Zweck im Leben.
- Bildung: Sie kann in der Bildung eingesetzt werden, um Schüler und Studenten dabei zu helfen, ihre Stärken und Talente zu entdecken und zu entwickeln. Es kann auch dazu beitragen, das Selbstbewusstsein und die Resilienz von Schülern zu stärken und ihnen dabei helfen, positive Beziehungen aufzubauen.
- Beratung und Therapie: Die Positive Psychologie kann in der psychologischen Beratung und Therapie angewendet werden, um Menschen dabei zu helfen, ihre Stärken zu nutzen und ihr Wohlbefinden zu steigern. Es kann auch dazu beitragen, negative Gedankenmuster zu verändern und positive Verhaltensweisen zu fördern.
- Unternehmen und Organisationen: Die Glücksforschung kann in Unternehmen und Organisationen helfen, die Motivation und Leistung von Mitarbeitern zu steigern. Es kann auch dazu beitragen, die Zufriedenheit und das Wohlbefinden von Mitarbeitern zu erhöhen und die Arbeitskultur insgesamt zu verbessern.
- Sport und Bewegung: Sie kann in der Sportpsychologie dazu beitragen, Athleten dabei zu helfen, ihre Stärken kennenzulernen und ihre Leistungen zu verbessern. Es kann auch dazu beitragen, das mentale Wohlbefinden von Athleten zu steigern und ihnen dabei helfen, mit Stress und Verletzungen umzugehen.
Bücher rund um Positive Psychologie
Natürlich gibt es viele Bücher rund um die Positiven Psychologie, die sich mit verschiedenen Aspekten des Themas befassen. Hier sind meine Top 10:
- „Authentic Happiness“ von Martin Seligman: Dieses Buch stellt das Konzept der Positiven Psychologie vor und erklärt, wie man das eigene Glück und Wohlbefinden steigern kann.
- „Flow: The Psychology of Optimal Experience“ von Mihaly Csikszentmihalyi: Dieses Buch beschreibt das Konzept des „Flow-Erlebens“ und wie man es erreichen kann.
- „The Happiness Hypothesis: Finding Modern Truth in Ancient Wisdom“ von Jonathan Haidt: Dieses Buch untersucht die Weisheitsliteratur aus verschiedenen Kulturen und Zeiten und zeigt, wie sie auf das moderne Leben angewendet werden kann.
- „Positive Psychology: The Science of Happiness and Flourishing“ von C.R. Snyder and Shane J. Lopez : Dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über die Positiven Psychologie und ihre Anwendungen.
- „The Power of Meaning: Crafting a Life That Matters“ von Emily Esfahani Smith: Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Thema Sinnhaftigkeit und wie man ein erfüllteres Leben führen kann.
- „Spritzige Lebensfreude: Positives Denken und Leben“ von Barbara Becker und Barbara Schupp: Dieses Buch beschreibt, wie man das eigene Denken und Verhalten positiv beeinflussen und dadurch mehr Freude und Erfolg im Leben erreichen kann. Es gibt praktische Tipps und Übungen, um das eigene Wohlbefinden und die Lebensqualität zu verbessern.
- „The Gratitude Diaries: How a Year Looking on the Bright Side Can Transform Your Life“ by Janice Kaplan: Dieses Buch beschreibt die Erfahrungen der Autorin, die ein Jahr lang jeden Tag Dankbarkeit ausdrückte und welche Auswirkungen das auf ihr Leben hatte.
- „Mindfulness: An Eight-Week Plan for Finding Peace in a Frantic World“ von Mark Williams und Danny Penman: Dieses Buch bietet einen acht-wöchigen Plan, um die Fähigkeit zur Achtsamkeit zu entwickeln und dadurch Stress und Anspannung zu reduzieren.
- „The Resilience Factor: 7 Keys to Finding Your Inner Strength and Overcoming Life’s Hurdles“ by Karen Reivich and Andrew Shatte : Dieses Buch beschreibt die sieben Schlüsselfaktoren, die die Widerstandsfähigkeit beeinflussen und wie man sie nutzen kann, um schwierige Situationen besser zu meistern.
- „The How of Happiness: A Scientific Approach to Getting the Life You Want“ von Sonja Lyubomirsky: Dieses Buch bietet eine wissenschaftliche Perspektive auf Glück und beschreibt, wie man es erreichen kann. Es enthält auch einen Fragebogen, mit dem man die eigene Glückssituation einschätzen kann.
Vertreter
Einige der bekanntesten Vertreter der Positiven Psychologie sind:
- Martin Seligman: Er gilt als einer der Begründer der Positiven Psychologie und hat viele wichtige Konzepte wie Authentisches Glück, PERMA und die sechs Tugenden entwickelt.
- Mihaly Csikszentmihalyi: Er hat das Konzept des „Flow-Erlebens“ entwickelt und untersucht, wie es erreicht werden kann.
- Sonja Lyubomirsky: Sie hat viele wichtige Studien durchgeführt, die gezeigt haben, wie man das eigene Glück und Wohlbefinden steigern kann.
- Barbara Fredrickson: Sie hat das Konzept der „Positiven Emotionsbreite“ entwickelt und untersucht, wie positive Emotionen die mentale und körperliche Gesundheit beeinflussen.
- Tal Ben-Shahar: Er ist ein bekannter Autor und Dozent und hat das Konzept der positiven Bildung entwickelt.
- Shawn Achor: Er ist ein Autor und Vortragsredner, bekannt für seine Arbeit zum Thema Positive Intelligenz und er hat eine Methode entwickelt, um das Glück zu steigern.