“Du kannst nicht nicht kommunizieren.”
Paul Watzlawick
Das ist eine der grundlegenden NLP-Grundannahmen, die auf Paul Watzlawick zurückgeht.
Wir kommunizieren immer. Auch dann, wenn wir schweigen. Denn Kommunikation umfasst nicht nur das Gesagte (verbale Kommunikation), sondern auch die oft unbewusste nonverbale Kommunikation wie Gestik, Mimik und Körperhaltung. “Keine Antwort ist auch eine Antwort.”, “Ein Blick sagt mehr als 1,000 Worte.”, “Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben.” sind nur ein paar Beispiele für weise Sprichwörter über die Wichtigkeit des nonverbalen Austausches.
Auch wenn Du nicht auf etwas reagierst oder keine Antwort gibst, drückst Du etwas aus. Sendest Du Botschaften in die Welt. Sicher möchtest Du hierauf Einfluss nehmen und auch die nonverbalen Signale Deines Gegenübers besser verstehen. In diesem Beitrag teile ich 3 Techniken mit Dir, die Dir dabei helfen, Deine Kommunikation zu verbessern.
Was ist eine gute Kommunikation?
Eine gute Kommunikationsfähigkeit ist gefragter denn je. Schließlich gibt es Missverständnisse überall dort, wo Menschen sich treffen und miteinander interagieren. In der Familie, auf der Arbeit, im Teamsport … Aber was ist eigentlich eine gute Kommunikation und was zeichnet sie aus? Schätzungsweise gibt es in der Kommunikationspsychologie so viele Kommunikationsmodelle, wie es Worte gibt. Als wichtige Aspekte einer gelungenen Kommunikation haben sich allgemein die Folgenden herauskristallisiert:
- Aufmerksam Zuhören
- Den Redepartner aussprechen lassen
- Interesse und Empathie zeigen
- Nicht interpretieren oder Gedankenlesen, sondern bei Unklarheiten Rückfragen stellen
- Offenheit ggü. unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen
Was ist eine gute Kommunikation für Dich?
Im Neurolinguistischen Programmieren sagen wir kurz: Du bist ein ausgezeichneter Kommunikator, wenn Du einem anderen Menschen kommunikativ auf seiner Landkarte begegnest. Die Landkarte ist grob, die Art und Weise, wie jemand die Welt wahrnimmt. “Die Landkarte ist nicht das Gebiet.” lautet dazu eine weitere wichtige NLP-Grundannahme, denn schließlich hat jeder Mensch ein individuelles Bild von der Welt, mit anderen Werten, Ausdrucksweisen, die als adäquat empfunden werden usw.
Wie hilft Dir NLP dabei, Deine Kommunikation zu verbessern?
Mit NLP kannst Du also lernen, Menschen auf ihrer Landkarte zu begegnen. Du hast „Rapport“ mit anderen Menschen, wenn Du mit ihnen synchron bist – wie beim Tanzen.
Dazu:
1. Achte auf die Wortwahl Deines Gesprächspartners
2. Beobachte, welche Mimik, Gesten und Körperhaltungen Dein Gegenüber charakteristisch einsetzt
Wenn Du einem anderen Menschen auf seiner Landkarte begegnen willst, kannst Du Dich in Hinblick auf diese beiden Aspekte an ihn annähern. Gemeint ist nicht etwa ein unbeholfenes Nachmachen von Haltung, Mimik usw. oder die Wiederholung von Worten, sondern ein guter Rapport ist viel subtiler. Im Folgenden zeige ich Dir einige Möglichkeiten auf, dies zu tun.
1. Mirroring / Matching
Der naheliegendste Weg, Rapport herzustellen, ist „Matching“. Mit dieser Technik adressierst Du die ersten drei Punkte eines effektiven Austausches: Aufmerksam Zuhören, den Redepartner aussprechen lassen und Empathie.
- Spiegeln des Energieniveaus (Stimmung) Deines Gegenübers. Ist er oder sie gut gelaunt? Energiegeladen? Müde? Versuche einmal in derselben Emotionen mit diesem Menschen mitzuschwingen.
- Spiegeln mit etwas Verzögerung. Wenn Du sprichst, ändere nur die Position oder mache die Gesten der anderen Person.
- Spiegeln über Kreuz. Wenn jemand mit seinen Haaren spielt, machst Du das mit Deiner Hose. Sind seine Beine gekreuzt? Dann verschränke Deine Arme. In der Situation, in der Du jemanden beruhigen willst, der hyperventiliert, könntest Du den Rhythmus mit Deinen Händen anpassen.
- Spiegeln großer Bewegungen mit Mikro-Bewegungen. Wenn die andere Person ihren Arm hebt, hebst Du z.B. Deine Armmuskulatur ganz leicht an, ohne dass dies sichtbar ist.
Der naheliegendste Weg, Rapport herzustellen, ist „Matching“.
2. Meta-Modell-Fragen
Das Metamodell hilft Dir dabei, Informationen über die Landkarte Deines Gesprächspartners zu gewinnen. Sicher ist Dir das auch schonmal passiert, dass Du missverstanden wurdest oder das Gefühl hattest, nicht die richtigen Worte zu finden. Das liegt daran, dass wir im Gespräch oft wichtige Dinge weglassen (Tilgen), verallgemeinern oder in einer anderen Weise darstellen (Verzerren).
Durch Fragetechniken aus dem Metamodell der Sprache kannst Du Klarheit über diese Vorgänge erhalten. Außerdem vermeidest Du so, Dir vorschnell eine Meinung zu bilden, ohne überhaupt genug Informationen zu haben. Das ist Aspekt 4: Gedankenlesen. Anstelle dessen, stelle kluge Fragen! Auch hier möchte ich Dir wieder einige Beispiele aufzeigen:
- Hast Du schonmal so etwas gehört wie “Alle Deutschen arbeiten hart.”, “Digitale Nomaden, ach die reisen ja nur um die Welt und arbeiten nicht wirklich …” Das sind sogenannte Generalisierungen, die Du hinterfragen kannst mit “Wirklich, alle?”, “Gibt es auch Ausnahmen?”
- Oft lassen Menschen im Gespräch auch Informationen weg, die wichtig sind. Beispiel: “Wenn er das nicht verändert, gehe ich.” → “Wenn er was nicht verändert?”, “Wer?”
- Oder wir meinen, dass wir ganz genau wissen, was in einem anderen Menschen vorgeht. Beispiel: “Ich weiß genau, wie sich das anfühlen muss.”, “Ich glaube, Du bist nicht motiviert:”
3. NLP-Grundannahmen
Die NLP-Grundannahmen sind Spiegel der allgemeinen Haltung in der Kommunikation. Als die Begründer des NLP, Richard Bandler und John Grinder, Menschen modelliert haben, die auf ihrem Gebiet außergewöhnliche Leistungen erbracht haben, zeigten Sie auf, dass erfolgreiche Kommunikatoren auf tiefster Ebene eine besondere Haltung verinnerlicht haben. Diese Grundannahmen werden im NLP auch Axiome genannt und zeigen uns Einstellungen auf, mit denen wir optimal mit uns selbst und anderen kommunizieren können.
Die NLP-Grundannahmen sind Spiegel der allgemeinen Haltung in der Kommunikation.
Es gibt unterschiedliche Zusammenfassungen dieser Haltungen, die wiederum auf unterschiedlichen Modellen beruhen, wie den 5 Axiome nach Watzlawick. Nach Richard Bandler sind diese die wichtigsten NLP-Grundannahmen:
Alle Unterscheidungen, die Menschen in Bezug auf unsere Umwelt und unser Verhalten machen können, sind brauchbar durch die visuellen, auditiven, kinästhetischen, olfaktorischen und gustatorischen Sinne darstellbar.
“All distinctions human beings are able to make concerning our environment and our behavior can be usefully represented through the visual, auditory, kinesthetic, olfactory, and gustatory senses.”
Die Bedeutung Deiner Kommunikation liegt in der Reaktion, die Du erhältst.
“The meaning of the communication is the response you get.”
Die Fähigkeit den PROZESS zu verändern, mit dem wir die Realität wahrnehmen, ist oft wertvoller, als den INHALT unserer Erfahrung der Realität zu verändern.
“The ability to change the process by which we experience reality is more often valuable than changing the content of our experience of reality.”
Die Landkarte ist nicht die Landschaft.
“The map is not the territory.”
Der positive Wert des Individuums bleibt konstant, während der Wert und die Angemessenheit des inneren und / oder äußeren Verhaltens bezweifelt wird.
“The positive worth of the individual is held constant, while the value and appropriateness of internal and / or external behavior is questioned.”
Die Mittel, die ein Individuum benötigt, um angestrebte Veränderungen zu erreichen, sind bereits im Individuum vorhanden.
“The resources an individual needs in order to effect a change are already within them.”
Es gibt eine positive Absicht hinter jedem Verhalten und einen Kontext, in dem jedes Verhalten nützlich ist.
“There is a positive intention motivating every behavior, and a context in which every behavior has value.”
Feedback versus Versagen. – Alle Resultate und Verhaltensweisen sind etwas Erreichtes, unabhängig davon, ob sie gewünschte Ergebnisse in Bezug auf eine Aufgabe / Sache sind oder nicht.
“Feedback vs. Failure. – All results and behaviors are achievements, whether they are desired outcomes for a given task/context, or not.”
Wenn Du Dich für weiterführende Informationen zum Thema interessierst, dann empfehle ich Dir einen Blick auf das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun zu werfen oder auf das Kommunikationsmodell von Watzlawick. 4 Schulz von Thun unterscheidet 4 Ebenen der Kommunikation. Ich freue mich auf Dein Feedback zu diesem Artikel und wie Dir die Methoden aus dem NLP dabei helfen, Deine Kommunikation zu verbessern.
Nimm hier Kontakt zu mir auf:
Carolin Mallmann: NLP Coach, Schamanin, Wegbereiterin
E-Mail: hello@carolinmallmann.de