Unsere Wahrnehmung der Umwelt erfolgt durch die fünf Sinne, die visuell, auditiv, kinästhetisch, gustatorisch und olfaktorisch genannt werden. Zusammen bilden sie das Akronym VAKOG. Die Informationen, die wir durch unsere Sinne aufnehmen, werden im Inneren verarbeitet und bilden unsere individuelle Wahrnehmung und Erinnerung an die Welt um uns herum.
Kodierung und Verarbeitung von Informationen
Die Sinne spielen eine wichtige Rolle bei der Kodierung unserer Erfahrungen und der Verarbeitung von Informationen. Sie helfen uns, die äußere Flut an Informationen zu verarbeiten und die Welt um uns herum besser zu verstehen. Die individuellen Präferenzen bei der Verarbeitung von Informationen können Auswirkungen auf die Kommunikation haben. Ein Sprecher, der bevorzugt visuelle Formulierungen verwendet, wird sich wahrscheinlich besser mit jemandem verständigen können, der ähnliche visuelle Präferenzen hat.
Unsere Sinne wirken wie magische Filter, die bestimmte Wahrnehmungen hervorheben und andere in den Hintergrund treten lassen. Denk mal darüber nach: Schallwellen können für unsere Ohren nur in einem begrenzten Frequenzbereich zwischen 20 und 20.000 Hz hörbar sein. Aber für Hunde kann diese Bandbreite viel weiter reichen, ihre Wahrnehmung ist einfach atemberaubend. Und was ist mit Licht? Wir Menschen können nur Lichtwellen zwischen 380 nm und 780 nm sehen. Alles, was außerhalb dieses Bereichs schwingt, entzieht sich unserer Wahrnehmung und scheint für uns unsichtbar zu sein. Unsere „Wahrnehmungsfilter“ sind wie Helden, die uns vor der Überflutung mit Reizen schützen und uns handlungsfähig halten.
Die äußeren Reize, die unsere Sinne aufnehmen und unser Gehirn verarbeiten, erschaffen unsere individuelle innere Weltkarte. Was aber wirklich faszinierend ist, ist, dass unsere Erinnerungen auf den gleichen neurologischen Pfaden repräsentiert werden wie unsere direkten Erfahrungen. Wenn wir uns an etwas erinnern, entstehen in unserem Gehirn die gleichen elektrochemischen Ladungen wie bei einem tatsächlichen sinnlichen Erlebnis. Das bedeutet, dass unsere Gedanken unseren Körper beeinflussen können. Ob wir nun etwas tatsächlich erleben oder es uns nur in Gedanken vorstellen, macht für unseren Körper keinen Unterschied.
Wir sind in der Lage, unsere eigene Realität durch unsere Wahrnehmungsfilter und die Macht unserer Gedanken zu formen. Indem wir uns dessen bewusst werden, können wir unsere Sinne schärfen und unsere Gedanken bewusst lenken, um ein erfülltes und bewusstes Leben zu führen. Unser innerer Erfahrungsreichtum kann genauso lebendig sein wie die äußere Welt, und diese Erkenntnis eröffnet uns eine Welt voller Möglichkeiten und grenzenloser Kreativität.
Sprachliche Formulierungen
Jeder Mensch hat individuelle Präferenzen bei der Verarbeitung von Informationen, da die Sinne bei jedem individuell unterschiedlich ausgeprägt sind. Die sprachliche Formulierung kann dabei Hinweise auf die bevorzugten Sinneskanäle geben.
- Visuelle Formulierungen enthalten oft Wörter wie „sehen“, „klar“, „rosig“ oder „das Ganze“.
- Auditive Formulierungen enthalten oft Wörter wie „hören“, „klingt“ oder „verstanden“.
- Kinästhetische Formulierungen enthalten oft Wörter wie „fühlen“, „nahe“ oder „umarmen“.
- Gustatorische Formulierungen enthalten oft Wörter wie „schmecken“ oder „Beigeschmack“.
- Olfaktorische Formulierungen enthalten oft Wörter wie „riechen“ oder „stinken“.
Bedeutung von VAKOG in der Kommunikation
Es ist richtig, dass jeder Mensch eine einzigartige Kombination von Sinneskanälen hat, die er bevorzugt. Manche Menschen verarbeiten Informationen am besten durch visuelle Reize, wie Bilder oder Diagramme, während andere sich besser auf auditive Signale konzentrieren, wie das Hören von Informationen oder das Sprechen darüber. Es gibt auch Menschen, die eine Vorliebe für kinästhetische Erfahrungen haben, bei denen sie Informationen durch Berührung, Bewegung oder praktisches Tun aufnehmen.
Um effektiv zu kommunizieren und das Verständnis zu fördern, ist es daher wichtig, die bevorzugten Sinneskanäle der anderen Person zu erkennen und anzusprechen. Dies kann durch die Verwendung von geeigneten sprachlichen Formulierungen und Visualisierungen erfolgen, die den bevorzugten Sinneskanal unterstützen. Wenn wir die Präferenzen anderer Menschen berücksichtigen, können wir sicherstellen, dass unsere Botschaften klarer und besser verstanden werden.
Es ist auch hilfreich zu wissen, dass Menschen verschiedene Sinneskanäle kombinieren können, um Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Indem wir eine Vielfalt von Sinneskanälen ansprechen und verschiedene Kommunikationsmethoden einsetzen, können wir sicherstellen, dass unsere Botschaften für ein breiteres Publikum zugänglich und verständlich sind.
Matching
Die fünf Sinne – Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken – spielen eine entscheidende Rolle bei unserer Wahrnehmung und Informationsverarbeitung. Jeder Mensch hat individuelle Vorlieben und Präferenzen für bestimmte Sinneskanäle, die sich auf die Art und Weise auswirken können, wie wir Informationen aufnehmen und verstehen. Das Verständnis der bevorzugten Sinneskanäle anderer Menschen ist daher von großer Bedeutung, um effektive Kommunikation zu gewährleisten und Missverständnisse zu vermeiden.
Durch die Verwendung von sprachlichen Formulierungen, die auf die bevorzugten Sinneskanäle der anderen Person abgestimmt sind, können wir die Kommunikation verbessern und das Verständnis fördern. Ein Beispiel dafür ist ein Lehrer, der erkennt, dass ein Schüler eine kinästhetische Präferenz hat. Der Lehrer kann darauf abzielen, das Lernen durch körperliche Aktivitäten zu unterstützen, wie zum Beispiel das Durchführen von Experimenten oder das Einbeziehen von Lernspielen, um die kinästhetische Erfahrung zu betonen und das Verständnis zu vertiefen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Menschen in der Regel nicht nur einen einzigen bevorzugten Sinneskanal haben, sondern dass sie Informationen durch eine Kombination verschiedener Sinneskanäle aufnehmen. Daher ist es ratsam, eine Vielfalt von Sinneskanälen anzusprechen und Informationen auf unterschiedliche Weise zu präsentieren, um eine umfassende und effektive Kommunikation zu gewährleisten.