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Präsupposition: Implizite Vorannahmen

Präsuppositionen sind Annahmen oder implizite Vorannahmen, die in einer sprachlichen Äußerung enthalten sind. Sie sind wichtige Elemente des Sprachgebrauchs und führen dazu, dass bestimmte Informationen als gegeben oder bekannt vorausgesetzt werden, ohne sie explizit zu erwähnen. Im Kontext des Meta-Modells des NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) können Präsuppositionen verwendet werden, um bestimmte Aspekte einer Aussage zu hinterfragen oder um verborgene Annahmen aufzudecken.

Beispiele für Sätze mit Präsuppositionen

  • „Hast du deinen Hund gefüttert?“ (Präsupposition: Du hast einen Hund.)
  • „Wie geht es deinem Hund?“ (Präsupposition: Du hast einen Hund und es gibt einen Grund, nach seinem Wohlbefinden zu fragen.)
  • „Bist du wieder zu spät?“ (Präsupposition: Du warst schon einmal zu spät.)
  • „Wann warst du das letzte Mal zu spät?“ (Präsupposition: Du bist oft zu spät.)
  • „Bist du mit dem Auto zur Arbeit gekommen?“ (Präsupposition: Du bist zur Arbeit gekommen und hast ein Auto.)
  • „Wie war die Fahrt zur Arbeit?“ (Präsupposition: Du bist zur Arbeit gefahren und es gibt etwas Erwähnenswertes über die Fahrt.)

Herausforderungen durch Vorannahmen in der Kommunikation

Implizit und Nicht-Explizit: Vorannahmen sind oft implizit und werden nicht explizit ausgedrückt. Dies kann zu Missverständnissen führen, da die andere Person möglicherweise nicht die gleichen Vorannahmen teilt oder nicht erkennt, dass bestimmte Informationen vorausgesetzt werden.

Unterschiedliches Hintergrundwissen: Vorannahmen basieren oft auf individuellem Hintergrundwissen, Erfahrungen und kulturellen Einflüssen. Wenn zwei Personen unterschiedliches Vorwissen haben, können ihre Vorannahmen divergieren, was zu Missverständnissen oder Kommunikationsschwierigkeiten führen kann.

Fehlende Klärung: Wenn Vorannahmen nicht klar herausgestellt oder hinterfragt werden, können sie zu falschen Annahmen und fehlerhaften Schlussfolgerungen führen. Das Fehlen einer Klärung kann zu Konflikten oder Unklarheiten in der Kommunikation führen.

Widerstand gegen Hinterfragung: Manchmal sind Menschen sich ihrer Vorannahmen nicht bewusst oder halten sie für selbstverständlich. In solchen Fällen kann es schwierig sein, sie zur Klärung oder Überprüfung ihrer Vorannahmen zu ermutigen, da sie möglicherweise widerstrebend sind oder nicht bereit sind, ihre Perspektive zu überdenken.

Umgang mit Präsuppositionen im Gespräch

Wenn du Präsuppositionen im Gespräch mit jemandem hinterfragen möchtest, kannst du die Annahmen, die in den Aussagen enthalten sind, aufdecken, indem du gezielte Fragen stellst. Hier sind einige Methoden:

  • Nach konkreten Informationen fragen: Stelle Fragen, die weitere Informationen über die Präsupposition liefern, z.B., „Was meinst du mit deinem Hund? Seit wann hast du einen Hund?“
  • Präsupposition direkt infrage stellen: Frage nach der Gültigkeit der Annahme, z.B., „Du erwähnst, dass ich oft zu spät komme. Kannst du mir Beispiele nennen, wann das passiert ist?“
  • Klärung fördern: Ermutige zu einer klaren Kommunikation, z.B., „Es scheint, als gäbe es eine Annahme über meine Arbeitsweise. Können wir das genauer besprechen?“

Fazit

Es ist wichtig, sich der Herausforderungen bewusst zu sein, die mit Vorannahmen einhergehen, und aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, um Missverständnisse zu vermeiden. Eine offene und klärende Kommunikation sowie das Hinterfragen von Vorannahmen können helfen, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen und eine effektivere Kommunikation zu ermöglichen. Indem wir Präsuppositionen bewusst erkennen und hinterfragen, können wir die Qualität unserer Interaktionen erheblich verbessern und Missverständnisse reduzieren.

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