Wenn man ein Verb oder Adjektiv in ein Nomen umwandelt, entsteht eine Nominalisierung, also ein unbestimmtes Hauptwort. Einige Beispiele für Nominalisierungen sind Freude, Freiheit, Verstand, Selbstverwirklichung, Liebe und Erfolg.
Kategorie | Ursprungsform | Nominalisierung |
Verb | kritisieren, bauen | Kritik, Bau |
Adjektiv | schön, aggressiv | das Schöne, das Aggressive |
Nominalstil | Die Mitarbeiter arbeiten hart, um Ziele zu erreichen. | Der harte Arbeitsaufwand der Mitarbeiter zur Zielerreichung. |
Verb | entscheiden, betrachten | Entscheidung, Betrachtung |
Adjektiv | traurig, heiter | das Traurige, das Heitere |
Nominalstil | Der Manager gibt Anweisungen, damit die Arbeit getan wird. | Der Manager gibt Arbeitsanweisungen. |
Verb | singen, malen | Gesang, Malerei |
Adjektiv | rot, kalt | das Rote, das Kalte |
Nominalstil | Sie trafen sich, um Strategien zu besprechen. | Sie trafen sich zur Strategiebesprechung. |
Verb | lernen, schreiben | Lernen, Schrift |
Adjektiv | glücklich, müde | das Glückliche, das Müde |
Nominalstil | Die Lehrer planen den Unterricht, um Wissen zu vermitteln. | Die Lehrerplanung zur Wissensvermittlung. |
Wie man ein Verb in ein Nomen verwandelt
Ein Verb kann auf verschiedene Weisen in ein Nomen umgewandelt werden:
- Indem man der Infinitivform des Verbs einen Artikel hinzufügt.
- Durch das Hinzufügen von Endungen.
- Durch Vorsilben.
- Durch Nutzung des Partizips Perfekt des Verbs.
Beispiel für die Verwendung eines Artikels:
Verbal: Ich lese in meiner Freizeit.
Nominal: Das Lesen bereitet mir Freude.
Beispiel für die Verwendung von Endungen:
Verbal: Er plant die Reise seit Monaten.
Nominal: Die Planung der Reise dauert schon Monate.
Beispiel für die Verwendung von Vorsilben:
Verbal: Es stört mich, wenn er so laut redet.
Nominal: Das Gerede stört mich.
Beispiel für die Verwendung des Partizips Perfekt:
Verbal: Ich habe beobachtet, wie er das gemacht hat.
Nominal: Das Beobachtete war sehr interessant.
Nominalisierung von Eigenschaftswörtern
Auch Eigenschaftswörter oder Adjektive können in Nomen umgewandelt werden. Dies geschieht oft durch das Voranstellen von:
- Einem bestimmten oder unbestimmten Artikel.
- Einem Pronomen.
- Einer Zahl oder Ausdrücken wie „nichts“, „viel“ oder „wenig“.
Dabei wird das Adjektiv großgeschrieben.
Beispiele zur Umwandlung von Adjektiven in Nomen:
Adjektiv | Nominalisierung |
---|---|
schön | Das Schöne an der Sache ist ihre Einfachheit. |
rot | Ich liebe dieses Rot in deinem Kleid. |
jung | Sie ist die Jüngste in ihrer Familie. |
gefährlich | Es ist nichts Gefährliches im Raum. |
Nominalisierungen geben vor, Objekte zu sein, obwohl sie nicht wirklich existieren. Nominalisierungen wie Selbstverwirklichung haben keine unmittelbare Referenz in der Welt und können nicht sinnlich wahrgenommen werden.
Deshalb ist es wichtig, Nominalisierungen im Meta-Modell der Sprache zu hinterfragen, um ihre Bedeutung zu klären. Zum Beispiel kann man fragen: Was genau bedeutet für dich Liebe? Woran erkennst du Liebe? So werden die Kriterien deutlich, anhand derer jemand abstrakte Konzepte wie Liebe, Vertrauen oder Hoffnung festmacht und woran er erkennt, dass diese Werte erfüllt werden.
In der Hypnose und dem Milton-Modell werden Nominalisierungen dagegen eingesetzt, um die Landkarte des Gegenübers zu „pacen“, also seine Sprache und sein Denken zu spiegeln und eine Verbindung aufzubauen. Metamodellfragen wie „Was bedeutet Vertrauen für dich?“ können dabei helfen, die Bedeutung von Nominalisierungen zu klären und eine gemeinsame Sprache zu finden.
Nominalisierungen mit dem Meta-Modell hinterfragen
Aussage: „Wir müssen einander mehr Vertrauen.“
Metamodellfrage: „Wie würdest du Vertrauen definieren? Was genau bedeutet Vertrauen für dich?“
Aussage: „Ich will mehr Freiheiten.“
Metamodellfrage: „Welche Art von Freiheiten meinst du genau? Was genau bedeutet für dich, mehr Freiheiten zu haben?“
Aussage: „Das Projekt muss ein Erfolg werden.“
Metamodellfrage: „Wie würdest du persönlich Erfolg für dieses Projekt definieren? Was genau bedeutet Erfolg für dich in Bezug auf das Projekt?“
Aussage: „Ich will Liebe.“
Metamodellfrage: „Wie würdest du Liebe konkret beschreiben? Was genau bedeutet Liebe für dich?“