Modelling ist ein wichtiger Bestandteil des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) und bezieht sich auf den Prozess des Studiums und Nachahmens exzellenter Leistungen von Individuen oder Teams in einem bestimmten Bereich. NLP entstand ursprünglich aus dem Modellieren von hervorragenden Psychotherapeuten wie Fritz Perls, Virginia Satir und Milton H. Erickson, die von John Grinder und Richard Bandler untersucht wurden. Sie wollten herausfinden, was diese herausragenden Therapeuten von jenen unterschied, die keine herausragenden Ergebnisse erzielten.
Modelling: die Königsdisziplin im NLP
Modelling wird oft als die Königsdisziplin des NLP bezeichnet und als „beschleunigtes Lernen“ betrachtet. Es basiert auf der Annahme, dass jeder Mensch grundsätzlich alles erreichen kann, was ein anderer Mensch schon einmal geschafft hat. Im Modelling-Prozess sucht man sich ein Vorbild und identifiziert die Merkmale, Strategien und Muster, die den Unterschied zur Gewöhnlichkeit ausmachen. Diese Merkmale werden abgebildet und auch für andere erlernbar gemacht.
Die Vorbilder, die Richard Bandler und John Grinder identifizierten, waren Koryphäen ihres Faches, z. B. Fritz Perls, Virginia Satir und Milton H. Erickson. Durch das Modelling dieser Menschen haben die NLP-Begründer es geschafft, Muster und Strategien zu identifizieren. Diese haben sie standardisiert und genau beschrieben.
Der Modelling-Prozess
Der Modelling-Prozess gliedert sich in drei Schritte: Elizitation (Herausarbeiten), Utilisation (Anpassen) und Installation (Übernehmen).
1. Im ersten Schritt des Modellings, der Elizitation, geht es darum, die Muster des Vorbilds auf allen logischen Ebenen zu identifizieren. Dazu werden verschiedene Aspekte des Vorbilds genau untersucht, wie zum Beispiel:
- Kontext: In welchem Umfeld hat das Vorbild erfolgreich gehandelt?
- Verhalten: Welche Verhaltensweisen hat das Vorbild gezeigt, die zum Erfolg beigetragen haben?
- Fähigkeiten und innere Strategien: Welche Fähigkeiten und innere Strategien hat das Vorbild genutzt, um erfolgreich zu sein?
- Werte und Glaubenssätze: Welche Werte und Glaubenssätze hat das Vorbild, die es in seiner Arbeit beeinflussen?
- Identität: Welche Rolle spielt die Identität des Vorbilds in seinem Erfolg?
- Zugehörigkeit: Welche Gruppen oder Netzwerke hat das Vorbild, die zu seinem Erfolg beigetragen haben?
2. Im zweiten Schritt, der Utilisation, wird der Schwerpunkt auf die wichtigsten Merkmale des Vorbilds gelegt. Wenn notwendig, kann die Strategie des Vorbilds angepasst oder erweitert werden, um sie besser an die Bedürfnisse des Lernenden anzupassen. Es wird definiert, wie die Strategie genutzt werden kann.
3. Der dritte Schritt des Modellings, die Installation, bezieht sich auf den Prozess, in dem die erlernten Strategien und Muster des Vorbilds in die Praxis umgesetzt werden. Dieser Schritt ist entscheidend, um die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse tatsächlich anwenden zu können.
Im Rahmen der Installation wird ein NLP-Format genutzt, das es ermöglicht, die Strategie des Vorbilds zu übernehmen und an die eigene Persönlichkeit und Situation anzupassen. Diese Formate können unter anderem Anchoring, Reframing und die Verwendung von Metaphern beinhalten.
Ein wichtiger Aspekt der Installation ist das Training und die Übung. Es ist wichtig, dass die neu erworbenen Fähigkeiten und Strategien immer wieder geübt werden, um sie zu festigen und automatisieren. Auch Feedback und Anpassungen sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Strategien wirksam sind und an die Bedürfnisse des Lernenden angepasst werden. Es ist wichtig zu betonen, dass die Installation nicht nur ein einmaliger Prozess ist, sondern ein kontinuierlicher Prozess, um die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse aufrechtzuerhalten.