Das Mapping Across ist eine Methode im Neurolinguistischen Programmieren (NLP), die es ermöglicht, die Elemente oder Eigenschaften eines bestimmten Zustands oder Kontexts auf einen anderen zu übertragen. Diese Art der Arbeit mit Submodalitäten ist besonders nützlich, wenn du einen ressourcenvollen Zustand an einem anderen Ort verfügbar machen möchtest.
Ein Beispiel für das Mapping Across ist die Übertragung von Motivation auf den Zustand der Demotivation. Angenommen, du möchtest deine Einstellung gegenüber Hausarbeit oder Papierkram ändern und mehr Motivation dafür finden. Du könntest die Submodalitäten, also die spezifischen Elemente, die dich in einem motivierten Zustand unterstützen, auf diese Art der Arbeit übertragen. Indem du die gleichen Elemente wie zum Beispiel Bilder, Klänge oder Gefühle, die dich normalerweise motivieren, mit der Hausarbeit verbindest, kannst du einen positiven Einfluss auf deine Einstellung und dein Engagement haben.
Mapping Across-Veränderungsprozess
Ein Weg das „Mapping Across“ durchzuführen, ist nach positiven Ressourcen zu suchen, die als Gegenbeispiele für unerwünschte Gefühle und Probleme dienen. Diese Gegenbeispiele werden „Gegenbeispielressourcen“ genannt. Ein Beispiel dafür ist der Vergleich eines negativen Glaubenssatzes wie „Ich bin nicht wertvoll“ mit einem positiven Gegenbeispiel wie „Ich bin wertvoll“. Man kann auch einen negativen Zustand wie „Ich mag keine Hausarbeit“ mit einem positiven Gegenbeispiel wie „Ich habe Spaß an Hausarbeit“ vergleichen.
Als Nächstes schaut man sich an, wie beide Sätze oder Zustände in ihren Details wahrgenommen werden, zum Beispiel die Bilder, Klänge, Gefühle oder Gedanken, die damit verbunden sind. Diese Details nennt man „submodale Eigenschaften“. Indem man die submodalen Eigenschaften analysiert, erkennt man die Unterschiede zwischen dem unerwünschten Zustand und dem positiven Gegenbeispiel.
Danach überträgt man die positiven submodalen Eigenschaften auf den unerwünschten Glaubenssatz oder Zustand. Durch diesen Prozess des „Mapping Across“ werden die positiven submodalen Eigenschaften auf den unerwünschten Zustand übertragen, um eine positive Veränderung zu bewirken.
Das NLP-Format „Mapping Across“ eignet sich besonders für Situationen, in denen sich gegensätzliche Zustände manifestieren, zum Beispiel Krankheit/Gesundheit, Hass/Liebe, Dummheit/Klugheit, Zweifel/Vertrauen usw. Durch den gezielten Vergleich und die Übertragung positiver submodaler Eigenschaften können positive Veränderungen und eine Neuausrichtung der Wahrnehmung und des Erlebens erreicht werden.
Schritte
1. Identifiziere den Zustand oder die Erfahrung, die du verändern willst (z. B. limitierender Glaubenssatz,
Krankheitsgefühl, Gefühl von Inkompetenz etc.).
- In welchem Zustand möchtest du gerne eine Veränderung erreichen?
- Was ist das Problem oder das Thema, das du verändern möchtest?
- Welche Herausforderungen möchtest du überwinden?
2. Welchen anderen Zustand möchtest du stattdessen erleben? Es sollte ein Zustand sein, der in Bezug zu dem anderen steht, möglicherweise das Gegenteil von dem, was du verändern möchtest.
3. Arbeite nun die submodalen Eigenschaften für beide Zustände aus, beginnend mit dem visuellen, auditiven und kinästhetischen Aspekt. Zwischen den beiden Zuständen setze einen Separator, der eine kurze Pause oder Unterbrechung darstellt.
Visuell:
- Wie groß wirkt das Bild auf dich?
- Wo siehst du das Bild in deinem Blickfeld?
- Welche Farben siehst du in dem Bild?
- Erscheint das Bild scharf oder unscharf?
- Welche Art von Geräuschen, Wörtern oder Melodien hörst du?
- Wie laut sind die Geräusche oder Stimmen?
- Woher scheint das Geräusch oder die Stimme zu kommen?
Kinästhetisch:
- An welcher Stelle im Körper spürst du das Gefühl?
- Fühlt es sich wie Druck oder ein sanftes Gefühl an?
- Wie würdest du das Gefühl beschreiben (warm, kalt, schwer, leicht usw.)?
Um die kinästhetischen Submodalitäten zu erfragen, ist es ratsam, dies erst nach der Berücksichtigung der visuellen und auditiven Submodalitäten zu tun. Beginne den Prozess mit einer kleinen Anpassung oder richte dein Augenmerk auf eine Submodalität, die deiner Meinung nach den größten Einfluss ausübt. Nutze dabei die Ausdrucksweise deines Klienten, um die Submodalitäten neu zu modellieren.
Wenn das Ändern der Submodalitäten Herausforderungen mit sich bringt, wechsele einfach zu anderen Submodalitäten. Achte auch auf nonverbale Signale, die auf einen Übergang des Klienten in einen ressourcenreichen Zustand hinweisen. Diese Anzeichen können wertvolle Wegweiser für positive Veränderungen sein.
4. Arbeite die Unterschiede heraus: Was unterscheidet diese beiden Erfahrungen in Bezug auf ihre Submodalitäten? Gleiche Aspekte sind irrelevant. Eine Erfahrung kann beispielsweise assoziiert und eine dissoziiert sein, eine kann als buntes Video dargestellt werden, das andere als kleines Schwarz-Weiß-Standbild.
5. Identifiziere die Treiber, die kritischen Submodalitäten, die den großen Unterschied zwischen den beiden ausmachen. (Normalerweise ist es ratsam, die folgenden Elemente als kritisch zu betrachten: Ort, Entfernung, assoziiert/dissoziiert, Helligkeit oder Fokus).
6. Ändere die Submodalitäten des unerwünschten Zustands in die des gewünschten Zustands. Fokussiere dich auf die kritischen Submodalitäten. Ändere z. B. einen der Hauptunterschiede in der ersten Erfahrung mit dem zweiten Schritt für Schritt oder lasse den Klienten dies in seinem Tempo tun (z. B. die Darstellung der Erfahrung in schwarz-weiß).
7. Test Überprüfe nun die Wirkung der Intervention.
- Wie ist dein aktuelles Gefühl im Vergleich zu vorher?
- Wie wohlfühlst du dich jetzt in diesem Kontext?
- Wie hat sich deine Denkweise über das Thema/Problem im Vergleich zu vorher verändert?
- Wie stark glaubst du jetzt an deine Fähigkeit, das Thema/Problem erfolgreich zu lösen?
- Wie beeinflusst dein gegenwärtiges Verständnis oder deine Perspektive deine Handlungen oder Entscheidungen in Bezug auf das Thema/Problem?
8. Future Pace
Mit dem Future Pace zum Abschluss kannst zu sehen, wie der Klient in der Zukunft erfolgreich mit einem bestimmten Thema umgeht. Es handelt sich hierbei um eine Art Simulation der zukünftigen Situation, um sicherzustellen, dass die erreichten Veränderungen auch in der Zukunft anwendbar sind. Ob ein Future Pace erforderlich ist, hängt von dem behandelten Thema ab.
- Wie fühlt es sich an, wenn du in Zukunft auf diese Situation zurückschaust?
- Wie wirst du in Zukunft damit umgehen?
- Wie wird es dir helfen, in Zukunft erfolgreicher zu sein?
Mapping Across & Anwendungsmöglichkeiten
Das Mapping Across hat eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten wie die Arbeit mit gegensätzlichen Zuständen und Gefühlen, die uns im Alltag begegnen. Dazu gehören: Verstehen vs. Verwirrung, Freude vs. Trauer, Begeisterung vs. Langeweile, Fülle vs. Mangel, Vertrauen vs. Zweifel, Motivation vs. Demotivation und Wahrheit vs. Lüge, Zweifel vs. Glaube usw.
Indem du positive Aspekte eines Zustands aktiv mit den negativen eines anderen verknüpfst, verbesserst du das Verständnis und die Verarbeitung deiner eigenen Gedanken und Gefühle. Dadurch erreichst du Veränderungen.
Du kannst diese Technik verwenden, um deine Glaubenssätze zu überprüfen, dich von einschränkenden Überzeugungen zu befreien und eine Umgestaltung deiner Verhaltens- und Denkmuster zu erreichen. Sie hilft dir auch, in schwierigen Situationen eine neue Perspektive einzunehmen und so neue Lösungen zu finden.
Video Mapping Across im Coaching
In diesem Video siehst du, wie der Mapping Across in Coaching und Therapie eingesetzt werden kann: